Pfarrerin Tatjana Shivoderova sieht, wie sich die Folgen der Klimaerwärmung in den letzten Jahren verstärken und berichtet darüber, wie ihre Gemeinde zum Klimaschutz beitragen möchte:

  • addDürren und Temperaturverschiebungen als Folge der Klimaerwärmung

    Obwohl man in der Region um Samara trockene Sommer gewohnt ist, kommt es durch den Klimawandel häufiger zu Dürren. Damit einher geht der niedrige Wasserstand der Wolga. Die Wolga versandet, Fische und andere Wassertiere sterben. Hinzu kommen Insektenplagen, die die Saat vernichten. Durch die Dürre entstehen zudem häufiger Waldbrände.
    Im Gegensatz zu den extremen Dürren im Sommer regnet es im Winter zu viel und es kommt zu Überschwemmungen der Wolga. Dem zu warmen Winter folgt ein kaltes Frühjahr . Die frostigen Tage vernichten die Blüten und Pflanzen. Ernten fallen aus.

  • addAuswirkungen auf die Gesundheit

    In unserer diakonischen Arbeit beobachten wir, dass sich bei Menschen mit Behinderung Krankheitssymptome durch die starken Temperaturschwankungen verstärken: Menschen mit Zerebralparese (Spastiker) bekommen Schmerzen in den Gelenken, in den Muskeln, können sich nicht frei bewegen. Die Spastik, das Gefühl von Enge, und die Bewegungseinschränkung, nehmen zu. Autistische Menschen sind zum Teil stark wetterfühlig. Sie reagieren verstärkt  ängstlich oder aggressiv oder werden - im Gegenteil - apathisch. Auch Epileptiker erleiden häufiger epileptische Anfälle, in deren Folge eine lange Zeit der Inaktivität, Tränen oder Aggression auftritt.
    Auch ältere Gemeindemitglieder leiden unter den klimatischen Veränderungen. Wegen der starken Temperaturschwankungen ist das Sterberisiko der alten Menschen erhöht.

  • addWas wir in unserer Gemeinde tun können

    Der Handlungsspielraum der Kirchengemeinde ist nicht sehr groß. Auf dem Kirchengelände konnten wir aber von Fernwärme auf ein lokales Gasheizungssystem umstellen. Zuvor wurde die Wärme von der Stadt Samara geliefert. Diese Fernheizung war sehr verschwenderisch, da sich die Temperatur nicht regulieren ließ. So heizte die Heizung auch an warmen Tagen und setzte im Herbst zu spät ein, sodass man an kalten Tagen auf zusätzliche elektrische Heizkörper angewiesen war.
    Mit der neuen Gasheizung wurden nun umweltfreundliche Gaskessel installiert und es kann gezielt und sparsam nach Bedarf geheizt werden. Dieses Projekt hat die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart finanziell unterstützt.

  • addProjekt Photovoltaik braucht Unterstützung

    Wir möchten eine Solaranlage auf unserem Kirchendach einrichten. Die Idee bekamen wir von der Solaranlage auf dem Dach des Oberkirchenrates in Stuttgart. Wir haben ca. 1500 qm Dachfläche, aber man weiß nicht, wie diese Anlage in unseren schneereichen Winter arbeiten würde. Wir wären für eine Beratung von Fachleuten sehr dankbar. Falls so eine Anlage in unserer Gegend anwendbar ist, würden wir um eine Teilfinanzierung bitten.

 
Profilbild von Pfarrerin Tatjana Zhivoderova von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Samara

Pfarrerin Tatjana Zhivoderova von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Togliatti.

 

Impressionen aus Samara: